Diepentalsperre: Der Murbach wird naturnah entwickelt

Murbach wird renaturiert und ein grünes Hochwasserrückhaltebecken gebaut

Projektdaten
Beginn der Maßnahme2020
Ende der Maßnahme2028
Kosten6,9 Mio. Euro
FinanzierungFörderung wird beantragt
Diepentalsperre
Diepentalsperre

Die Diepentalsperre ist eine Talsperre im Privateigentum. Ihre technischen Einrichtungen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Deshalb hat die Bezirksregierung Köln als zuständige Aufsichtsbehörde Ende 2012 bereits die zweite Absenkung verfügt. In 2013 begannen Gespräche zwischen Eigentümern, Kommunen, Bürger*innen und dem Wupperverband. Eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des bisherigen Stauraums der Talsperre wurde bei einem Ingenieurbüro beauftragt; Auftraggeber waren die Eigentümerfamilien, der Wupperverband sowie die Städte Leichlingen, Leverkusen und Burscheid. Diese Machbarkeitsstudie wurde im Juli 2014 vorgestellt.

Da eine Sanierung und der Weiterbetrieb der privaten Talsperre nach den heutigen technischen Anforderungen finanziell nicht leistbar ist, soll die Talsperre aufgegeben und der Murbach in diesem Bereich renaturiert und durchgängig gestaltet werden.
Als Baustein der Hochwasservorsorge soll ein grünes Hochwasserrückhaltebecken entstehen und der unterhalb gelegene Ausgleichsweiher aufgelöst werden. Biotope für Tiere und Pflanzen sollen bestehen bleiben bzw. entwickelt werden. Naherholung und Freizeit sollen durch Wege integriert werden. Das Murbachtal soll weiterhin ein erholsamer und attraktiver Ort bleiben.

Die Entwicklung von einer bestehenden Talsperre hin zu einem renaturierten Bach ist ein umfangreicher Prozess mit zahlreichen Beteiligten, von den Eigentümern und Kommunen bis hin zu Behörden, Naturschutz, usw.
Die zentrale Voraussetzung zur Umsetzung des Projektes ist einerseits die Förderung der Renaturierung durch das Land im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und andererseits die Übernahme des Eigentanteils durch die Eigentümer*innen, Anwohner*innen und Kommunen.
Mit den Eigentümer*innen und Kommunen wurden bereits entsprechende Vereinbarungen getroffen, die Kommunen haben die erforderlichen Beschlüsse getroffen.

So kann der Wupperverband das Vorhaben weiter umsetzen und die konkrete Planung sowie den Förderantrag vorbereiten.

Projektverlauf

Es wurden bereits umfangreiche Vorarbeiten durchgeführt. Hierzu gehören unter anderem zahlreiche Gutachten und Voruntersuchungen, wie z. B. ein geotechnischer Bericht, eine Amphibienkartierung, hydraulische Berechnungen, topografische Vermessungen und Sedimentvermessung oder eine chemische Untersuchung der Talsperre und des Ausgleichsweihers.
Teilausschreibungen und Beauftragungen sind bereits erfolgt. In kleinerem Umfang wurden auch Arbeiten vor Ort durchgeführt, z. B. eine Bereusung oder Rodungsarbeiten.

Zurzeit wird die Vorplanung mit der Erarbeitung eines Planungskonzepts einschließlich Untersuchung der alternativen Lösungsmöglichkeiten und Kostenoptimierung der Planung zwischen Bodenabtrag und Bodenauftrag sowie Teile der Entwurfsplanung bearbeitet. Aufgrund des Hochwasserereignisses bzw. der Hochwasserereignisse der letzten Jahre werden die Planungen angepasst.
In Planungsprozessen sind bei bestimmten Bauvorhaben im Planungsverlauf Untersuchungen über die Auswirkung des Projektes auf die Umwelt in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Um diese Umweltberichte oder Umweltprüfungen möglichst effektiv durchführen zu können, wurde in einem Scoping der Untersuchungsraum und die inhaltliche Untersuchungstiefe zuvor festgelegt. Der Scoping-Termin erfolgte in schriftlicher Form im Juli 2021. Die einzelnen Gutachten sind bereits bei Gutachterbüros beauftragt. Hierbei geht es also nun aktuell um die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Artenschutzprüfung.

Danach stehen die Kostenberechnung und die Erarbeitung der Genehmigungsplanung an.
Nach Erteilung der Genehmigung erfolgt die Beantragung der Fördermittel, die Ausführungsplanung und voraussichtlich ab 2026 die Umsetzung des Projekts.

Ausgleichsweiher / Rosenthaler Teich
Beim Hochwasser im Juli 2021 wurde der Damm des Weihers überspült. Deshalb wurde aus Sicherheitsgründen die Schlitzung des Damms in Absprache mit den Aufsichtsbehörden im Frühjahr 2022 vorgezogen. Sie, ist der erste Teil der Renaturierung des Gewässerabschnittes im Bereich des Rosenthaler Teiches und sollte eigentlich erst im Rahmen der Maßnahme Diepentalsperre umgesetzten werden. Der zweite Schritt, die Renaturierung am Ausgleichsweiher erfolgt ab Mitte/Ende September 2023. Zuerst wird der Gewässeranschluss umgestaltet, damit er Durchgängig wird, dann ein Amphibienteich im Nebenschluss angelegt. Weitere Infos zum Thema finden Sie bei den verlinkten Pressemitteilungen.

(Stand November 2023)

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