Die Vorgeschichte
Historisch gewachsene Missstände waren Ursache für die Gründung des Wupperverbandes.
Industrie und Bevölkerungswachstum: Wupper wird zum schwarzen Fluss
Schon lange wurde die Wupper von Menschen genutzt. Zahlreiche Mühlen, Hämmer und Schleifkotten waren an der Wupper zu finden. Seit dem 16. Jahrhundert siedelte sich auch die Garnindustrie an. Diese Gewerbe hatten auf die Wasserqualität der Wupper keinen negativen Einfluss.
Erst mit der weiteren Industrialisierung veränderte sich dies. Spinnereien, Färbereien, Webereien entstanden. Später folgten Metall verarbeitende Betriebe und Maschinenbaubetriebe. Je mehr Unternehmen entstanden und Menschen ins Tal der Wupper kamen, desto schmutziger wurde sie– insbesondere in der unteren Wupper von Wuppertal flussabwärts. Oft sah man der Wupper an, mit welcher Farbe das Garn gerade koloriert worden war. Aus dem einst fischreichen Fluss war bereits im 19. Jahrhundert eine stinkende Kloake geworden. Der ehemals reiche Fischbestand verschwand. Der letzte Lachs wurde 1830 in der Wupper gesichtet. Für die Menschen an der Wupper war neben der schlechten Wasserqualität der unerträgliche Gestank des Flusses ein großes Problem.
Wasserqualität verbessern
Mit der Gründung der „Genossenschaft zur Errichtung von Thalsperren“ in 1896 – einem Zusammenschluss von Triebwerksbesitzern – begann der Bau von Brauchwassertalsperren am Oberlauf der Wupper und einigen Nebenflüssen. Die Talsperren dienten zur Bereitstellung von Brauchwasser, um die Wasserkräfte der Wupper besser zu nutzen. Bereits einige Jahre vor Errichtung der ersten Brauchwassertalsperren war zu Beginn der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts mit dem Bau von Trinkwassertalsperren durch die örtlichen Versorgungseinrichtungen begonnen worden.
Ab ca. 1916 kam der Gedanke auf, auch das Problem der Gewässerverschmutzung durch einen Verband anzugehen. Doch erst 1930 wurde der Wupperverband durch ein preußisches Sondergesetz gegründet und konnte sich vorrangig um die Abwasserbeseitigung kümmern. Der Verband sollte die Probleme über kommunale Grenzen hinweg für das ganze Flusssystem betrachten und Lösungen finden.
Interaktive Kartenanwendung FluGGS: Die Wupper im Wandel der Zeiten