Historische Entwicklung des Fischbestandes in der Wupper
In früheren Jahrhunderten, vor Beginn der industriellen Entwicklung, war die Wupper mit ihrem kühlen und klaren Wasser der ideale Lebensraum für viele Fischarten, z. B. Lachse, Bachforellen, Aale. In der vorindustriellen Zeit spielte daher der Fischfang in der Region eine große Rolle. Auf den Fischreichtum weist auch heute noch das Wappen der Stadt Leichlingen hin.
Wupper Nutzung durch den Menschen
Die Wupper und ihre Nebengewässer wurden schon in frühen Zeiten von den Menschen genutzt. Durch die Kraft des Wassers wurden z. B. Wasserräder in Mühlen und Schleifkotten angetrieben. Das Wasser der Wupper fand auch bei den Garnbleichern Verwendung, die ihre Garne auf den Wupperwiesen zum Bleichen auslegten und mit Wupperwasser feucht hielten. Später folgten Färbereien und andere Textilbetriebe sowie Metall verarbeitendes Gewerbe. Sie siedelten sich an der Wupper und ihren Nebenbächen an und nutzten ebenfalls den Wasserreichtum. Im 19. Jahrhundert wuchsen Industrie und Bevölkerung im Tal der Wupper an.
Wupper als Kloake
Dies hatte zur Folge, dass mehr Müll und mehr Abwasser anfielen. Beides wurde zu großen Teilen in die Wupper entsorgt, ebenso wie die Produktionsabwässer der zahlreichen Betriebe. Die Wupper wurde zur Kloake. Um 1830 wurde der letzte Wupperlachs gesichtet.
Wupper heute als Lebensraum
Es dauerte über ein Jahrhundert, bis die Wupper sich vom „schwarzen Fluss“ zu einem Gewässer entwickelte, in dem wieder Fische heimisch sind. Noch 1970 war die Wupper vom Wuppertaler Stadtgebiet flussabwärts extrem verschmutzt und bis 1980 noch fischfrei. Heute hat sich die Gewässergüte der Wupper wieder deutlich verbessert. Dazu haben nicht nur die Investitionen des Wupperverbandes – und damit seiner Mitglieder – in die Klärwerke, sondern u. a. auch die Maßnahmen der Industrie zur Vorbehandlung ihrer Produktionsabwässer sowie die Investitionen der Kommunen in den Ausbau der Kanalnetze und die Mischwasserbehandlungsanlagen beigetragen.