Was sind die Ziele für unseren Wald?

Laubbäume wirken sich positiv auf das Gewässer aus

Der Wald des Wupperverbands wird so gepflegt, dass er seine Funktion als Wasserschützer bestmöglich erfüllen kann. Gleichzeitig wird er im Hinblick auf den Klimawandel für veränderte klimatische Bedingungen fit gemacht. Zentral ist die Senkung von Risiken durch Diversifikation, z. B. bezüglich der Baumarten.

Durch die Förderung von Laubmischwäldern soll der Wald stabiler und anpassungsfähiger werden. Auch sind Laubwälder für den Wasserhaushalt besonders förderlich. Dies liegt u. a. daran, dass sie im Winter ihr Laub abwerfen. Dadurch liegt die Verdunstungsmenge von Wasser aus Laubwäldern i. d. R. unter der von Nadelwäldern, die auch im Winterhalbjahr Wasser aus dem Boden verdunsten lassen. Auch sind Laubblätter weniger strukturreich als die Nadeln der Nadelbäume. Wenn es regnet, kommt dadurch mehr Regen am Waldboden an. Im Nadelwald bleibt dieser stärker zwischen den Nadeln hängen und verdunstet, bevor er versickern kann. Zudem verbessert die Laubstreu den Nährstoffhaushalt der Waldböden. Dies sind nur einige der vielen positiven Aspekte von Laubmischwäldern. Bei der Wahl der Baumarten liegt der Fokus auf solchen Arten, die den Boden gut und tief durchwurzeln, wenig Wasser verdunsten lassen, unter künftigen klimatischen Bedingungen gedeihen, ein kühl-feuchtes Mikroklima herstellen und sich positiv auf den Nährstoffhaushalt auswirken. Durch die Mischung von mindestens vier Baumarten wird die Resilienz des Waldes erhöht, da im Fall des Ausfalls einer Art noch weitere im Bestand sind.

Strukturvielfalt soll Wald resilienter gegen Schaderreger und Klimaextreme machen und die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen. Ein strukturreicher Wald kann durch verschiedene Maßnahmen gefördert werden. Zunächst trägt ein Nebeneinander vieler Baumarten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Höhen zur Strukturierung des Waldes bei. Auch der mosaikartige Wechsel zwischen verschiedenen Bereichen, z. B. mittelalten Buchenwäldern, Altholzinseln, Sukzessionsflächen oder Gewässern, ist vorteilhaft.

Pflegeeingriffe sollen die Konkurrenz der Bäume, um die Ressourcen Licht, Nährstoffe und Wasser regulieren. Die Steuerung der Überschirmung durch leichte, regelmäßige Durchforstungen trägt zur Erhöhung der Einzelbaumstabilität bei. Gleichzeitig kann so die Menge des aus den Baumkronen verdunstenden Wassers optimiert werden. Wenn Wälder geschädigt sind, jedoch Aussicht auf ihre Regeneration besteht, kann eine zeitweise Unterbrechung der Bewirtschaftung sinnvoll sein.
Um solche Schäden früh zu erkennen, sind regelmäßige Kontrollen notwendig.

Waldbewirtschaftung
Röhrig, E., Bartsch, N., & von Lüpke, B. (2020). Waldbau auf ökologischer Grundlage. UTB GmbH.
Wilhelm, G. J., & Rieger, H. (2013). Naturnahe Waldwirtschaft-mit der QD-Strategie. Ulmer.
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/waldbaukonzept_nrw.pdf

Wasserschutzwald
Gebhard Schüler, Inga Gellweiler und Stephan Seeling (Hrsg.): Denzentraler Wasserrückhalt in der Landschaft durch vorbeugende Maßnahmen der Waldwirtschaft, der Landwirtschaft und im Siedlungswesen. Mitteilung aus der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Nr. 64/07 (PDF; 120 MB) (https://fawf.wald.rlp.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=4664&token=6b69eb009eaabeeda4e2c17f850620f5a53969d1)
Wasserschutzwald der Stadt München: https://www.swm.de/wasser/trinkwasserschutz/naturschutz
Wasserschutzwald der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/quellenschutzwaelder/

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