Gewässerphänomene
Schaumbildung und weiße Steine
Im Folgenden möchten wir Hintergrundinformationen zu zwei Gewässerphänome geben, die Bürger*innen öfter an Gewässern beobachten. Die Phänomene hängen nicht zusammen, wir möchten sie einfach auf dieser Seite bündeln.

Schaum auf Gewässern kann unterschiedliche Gründe haben
Schaum natürlichen Ursprungs
Insbesondere im Frühjahr (aufgrund von Wärme nach Schneeschmelze) oder im Herbst (wegen des Laubfalls) kann man vermehrt Schaum an Gewässern beobachten. Diese Schaumbildung hat meist natürliche Ursachen und ist kein Grund zur Besorgnis.
Der Schaum entsteht durch Stoffe wie Eiweiße oder Biotenside. Diese stammen z. B. aus dem Zerfall von Laub, Algen, Wasserpflanzen oder Pollen. Beispielsweise nach Regenfällen wird vermehrt organisches Material ins Gewässer gespült. Das zerfallene organische Material sammelt sich auf der Wasseroberfläche. Es senkt die Oberflächenspannung des Wassers. Bei Fließgewässern entsteht wird durch die Bewegung viel Luft in die Lösung gebracht und es entsteht Schaum.
Der Schaum legt im Gewässer meist lange Strecken zurück und sammelt sich vor allem in ruhigeren Gewässerbereichen. Natürlicher Schaum ist weiß bis gelblich-bräunlich. Er enthält kleine Pflanzen- oder Insektenteile und riecht erdig oder fischig. Der Schaum zerfällt relativ langsam.
Schaum künstlichen / menschlichen Ursprungs
Aber auch Einträge durch den Menschen können Schaum verursachen. Künstlicher Schaum kann unterschiedlichen Ursprungs sein.
Zum Beispiel kann er durch Waschmittel oder Löschschaum entstehen. Dieser Schaum schillert regenbogenfarben, so wie man es von Seifenblasen kennt. Er führt aber zu keiner Trübung des Gewässers. Der Geruch erinnert zumeist an Waschmittel oder Parfüm. Der Schaum zerfällt relativ schnell. Deshalb nimmt er über längere Fließstrecken rasch ab. Oberhalb ist nichts zu finden, der Schaum hat also einen deutlichen, räumlichen „Anfang“.
Es gibt auch Schaumbildung durch Einleitung von Dünger, Gülle oder Abwasser. Diese gehen in der Regel mit einer Trübung einher und riechen nach Jauche. Hier ist schnelles Handeln gefragt. Bei größeren Gülleeinträgen z. B. kann es zu einer Erhöhung des Ammoniakgehalts kommen, was dazu führen kann, dass das Wasser zu wenig Sauerstoff enthält und die Tiere (z. B. Fische, Kleinstlebewesen) im Gewässer verenden.
Wenn Sie Schaumbildungen dieser Art wahrnehmen, kontaktieren Sie bitte die Untere Wasserbehörde Ihrer Kommune oder außerhalb der Dienstzeit die Feuerwehr unter 112.

Weiße Steine/Ränder durch Kieselalgen
Im Frühjahr kommt es natürlicherweise zu einem Wachstum der Kieselalgen auf den Steinen am Gewässerboden. Bei niedrigen Abflüssen bleiben die Kieselalgen auf den Steinen als weiße Ablagerung zurück.
Es ist ein natürliches Phänomen, das jedes Jahr auftritt, da im Frühjahr die Bäume noch wenig Laub haben und somit wenig Schatten spenden. Daher trifft viel Sonnenlicht auf den Gewässergrund und regt das Wachstum der Kieselalgen an.
Die Kieselalgenschalen mit mineralischen Bestandteilen (Silizium) lassen durch die Lichtbrechung die Steine weiß erscheinen.
Auch im Herbst kann dies auftreten, dann allerdings meist weniger ausgeprägt als im Frühjahr.