Trinkwasser
Was ist Trinkwasser bzw. Rohwasser?
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und eine kostbare Ressource.
Trinkwasser ist zum Genuss und Gebrauch geeignetes Wasser, das den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen muss. 98 % der Bürger/-innen in Deutschland erhalten ihr Trinkwasser über die öffentliche Wasserversorgung.
Der Wupperverband hat drei Trinkwassertalsperren: die Große Dhünn-Talsperre, die Kerspe-Talsperre und die Herbringhauser Talsperre.
Aus diesen Talsperren stellt er Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung. Rohwasser ist das noch unbehandelte Wasser aus den Trinkwassertalsperren, das in Wasserwerken zu Trinkwasser aufbereitet wird.
Ziele
Unser Ziel ist, unser Wasser - sowohl die Trinkwassertalsperren als auch ihre Zuflüsse - zu schützen und qualitativ hervorragendes Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung zu stellen. Dadurch leisten wir einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Menschen in der Region.
Trinkwasseraufbereitung
Der Wupperverband leitet das Rohwasser aus seinen Trinkwassertalsperren zu den Wasserwerken. Der Betrieb der Wasserwerke und somit die Trinkwasseraufbereitung erfolgen durch Wasserversorger. Anschließend versorgen die Wasserversorger (Stadtwerke, kommunale Eigenbetriebe) über ihre Leitungsnetze Unternehmen und Haushalte mit dem aufbereiteten Trinkwasser.
Große Dhünn-Talsperre
Pro Jahr können bis zu 42 Mio. m³ Rohwasser aus der Großen Dhünn-Talsperre für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung gestellt werden.
Dieses Rohwasser wird in zwei Wasserwerken aufbereitet: im Wasserwerk Dabringhausen der Bergischen Trinkwasserverbund GmbH (BTV) und im Wasserwerk Schürholz des Wasserversorgungsverbandes Rhein-Wupper (WVV).
In der BTV haben sich vier Versorgungsunternehmen zusammengeschlossen: WSW Energie & Wasser AG (WSW), Stadtwerke Solingen GmbH (SWS), Energie und Wasser für Remscheid GmbH (EWR), Energieversorgung Leverkusen GmbH (EVL). Sie versorgen die Städte Wuppertal, Solingen, Remscheid und Leverkusen mit Trinkwasser.
Auf die BTV entfallen pro Jahr maximal folgende Wassermengen:
WSW: 12,3 Mio. m³
EWR: 9,0 Mio m³
SWS: 8,8 Mio m³
EVL: 6,2 Mio m³
Die Betriebsführung der BTV wurde den WSW übertragen.
Alle Informationen zur Trinkwasseraufbereitung und -qualität finden Sie hier:
https://www.wsw-online.de/wasser/trinkwasser/
Auf den WVV entfallen pro Jahr maximal 5,7 Mio. m³ Wasser. Er versorgt die Kommunen Radevormwald, Hückeswagen, Wermelskirchen, Leichlingen, Burscheid, Bergisch Neukirchen, Odenthal sowie Teile von Solingen mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk Schürholz.
Alle Informationen zur Trinkwasseraufbereitung und -qualität finden Sie hier:
https://www.wvv-rhein-wupper.de/
Kerspe-Talsperre und Herbringhauser Talsperre
Der Wupperverband liefert Rohwasser aus der Kerspe-Talsperre und der Herbringhauser Talsperre an das Wasserwerk Herbringhausen der WSW. Von dort gelangt das aufbereitete Trinkwasser über das Leitungsnetz an Unternehmen und Haushalte in Wuppertal.
Pro Jahr erhalten die WSW maximal 12 Mio. m³ Rohwasser aus der Kerspe-Talsperre und 3 Mio. m³ Rohwasser aus der Herbringhauser Talsperre. Der Eigenbetrieb Wasser und Abwasser der Stadt Wuppertal hat die WSW mit der Trinkwasseraufbereitung und -verteilung beauftragt.
Alle Informationen zur Trinkwasseraufbereitung und -qualität finden Sie hier:
https://www.wsw-online.de/wasser/trinkwasser/
https://www.wuppertal.de/microsite/wasserversorgung/index.php
Schutz des Rohwassers
Der Schutz des Rohwassers in den Trinkwassertalsperren fängt schon an der Quelle an, im Einzugsgebiet der Bäche und Flüsse, die die Trinkwassertalsperre speisen.
Um das kostbare Rohwasser bestmöglich vor Verunreinigungen und Beeinträchtigungen zu schützen, werden in einem Multibarrierenkonzept umfangreiche Maßnahmen umgesetzt:
Wasserschutzgebiet:
Für die Trinkwassertalsperren des Wupperverbandes sind Wasserschutzgebietsverordnungen festgesetzt. Sie legen Regelungen für die verschiedenen Schutzzonen des Wasserschutzgebiets fest. Das Wasserschutzgebiet einer Trinkwassertalsperre umfasst die Talsperre sowie ihr Einzugsgebiet mit allen Zuflüssen.
https://www.brd.nrw.de/themen/umwelt-natur/wasserwirtschaft/grundwasser-und-wasserversorgung/wasserschutzgebiete-und-0
https://www.bezreg-koeln.nrw.de/themen/umweltschutz/wasserwirtschaft/wasserversorgung/festsetzung-von-wasserschutzgebieten-fuer-0
Die Wasserschutzzone 1 ist ein Streifen rund um die komplette Trinkwassertalsperre. Dieser sensible Bereich ist besonders geschützt und daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Daher gibt es an den Ufern und auf den Trinkwassertalsperren des Wupperverbandes keine Freizeitnutzung und keinen Wassersport.
https://www.wupperverband.de/unsere-anlagen/talsperren/grosse-dhuenn-talsperre/wasserschutzzone-1-grosse-dhuenn-talsperre-regeln
Abwasserüberleitung:
Um die Bäche, die in die Trinkwassertalsperren münden, besonders zu schützen, wird kein gereinigtes Abwasser eingeleitet.
Das Abwasser aus Ortsteilen nahe der Trinkwassertalsperre Große Dhünn wird in der Kläranlage Dhünn gereinigt. Von dort wird es zur Kläranlage Wermelskirchen übergeleitet. Das gereinigte Abwasser wird so aus der Wasserschutzzone herausgeleitet. Es kommt somit nicht mit den Zuflüssen der Talsperre in Berührung.
Vorsorglicher Gewässerschutz:
Eine wichtige Rolle zum Schutze des Wassers in den Einzugsgebieten der Trinkwassertalsperren spielt die Kooperation von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft. Die Landwirte haben es in der Hand, auf ihren Flächen einen wichtigen Beitrag zum vorsorglichen Gewässerschutz zu leisten. Durch ihre Maßnahmen können sie die Bäche z. B. vor Viehtritt und Einträgen von Dünger, Gülle und Pflanzenschutzmittel schützen. Der Wupperverband unterstützt die Landwirte bei der Umsetzung von Maßnahmen und stellt ihnen einen landwirtschaftlichen Berater der Landwirtschaftskammer zur Seite. Er ist Ansprechpartner für Gewässerschutzfragen und hilft den Landwirten mit Rat und Tat in der Praxis.
https://www.wupperverband.de/projekte/kooperationen/kooperation-landwirtschaft-wasserwirtschaft
Wasserschutzwald:
Die Trinkwassertalsperren sind von Waldflächen umgeben. Der Wald erfüllt wichtige Funktionen: Er speichert Wasser, verhindert Bodenerosion und trägt zum Schutz des Rohwassers in den Talsperren bei.
https://www.wupperverband.de/unsere-anlagen/forst/wasserschutzfunktion
Themen und Herausforderungen
Die Auswirkungen des Klimawandels - u.a. mit Extremen wie Hochwasser, Starkregen, aber auch längeren Dürreperioden – sind eine große Herausforderung.
Die Bewirtschaftung unserer Trinkwassertalsperren passen wir den sich ändernden klimatischen Bedingungen an. Um die Trinkwassertalsperre Große Dhünn flexibler zu steuern, sollen die bisherigen Betriebsregeln aktualisiert werden. Hierzu werden sie aus der Planfeststellung herausgelöst, ein entsprechendes Verfahren mit der Bezirksregierung wird angestoßen.
Die Trinkwasserversorgung im Wuppergebiet besteht aus mehreren Standbeinen. So ist die Versorgung grundsätzlich bereits gut aufgestellt.
Weiterhin müssen wir und die Versorgungsunternehmen der Frage nach Einträgen von anthropogenen – also durch menschlichen Einfluss entstandenen – Spurenstoffen oder Mikroschadstoffen nachgehen.
Trinkwassertalsperren stehen unter besonderem Schutz.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Rohwasserqualität an unseren Talsperren, Naturschutz und eine ökologisch vertretbare Freizeitnutzung im Umfeld der Trinkwassertalsperren Trinkwasser im Einklang sind.