2010 - 2020

Bagger in der Wupper
Bagger in der Wupper

Die Wupper wird zur Lebensader

Viele Projekte tragen dazu bei, dass die Wupper und ihre Nebenbäche wieder zu Lebensadern werden. Renaturierungen des Flussbetts, Bau von Fischaufstiegen, natürliche Gewässerstrukturen durch Steine und Inseln.
In Projekten zur Regionale 2010 wurde die Wupper im Bereich Auenpark Hückeswagen und an den Ohler Wiesen in Wipperfürth naturnah entwickelt und für die Menschen erlebbar.
Im Rahmen des Projektes Perspektivwechsel Wupper werden in Wuppertal von der Stadt Wuppertal und dem Wupperverband bis 2025 15 Kilometer Flusslauf naturnah gestaltet.

Zwischen 2008 und 2018 hat der Wupperverband rund 180 Maßnahmen im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt, von Forschungsprojekten über Kartierungen, z. B. Laichgrubenkartierung, bis hin zu Renaturierungen.

Die Projekte im Wuppergebiet zeigen Wirkung: Der Zustand der Gewässer hat sich verbessert.Highlights aus diesen 10 Jahren sind in einer Broschüre zusammengefasst.
Für Wanderfische ist die Wupper von der Mündung bis zur Stauanlage Dahlhausen aufwärts durchgängig. Das sind 75 Kilometer Flusslauf, die als Laichgebiet zur Verfügung stehen. Mitten im Stadtgebiet von Wuppertal werden Laichgruben von Lachsen und Meerforellen gefunden. Die Fische nehmen die naturnah gestalteten Flussabschnitte an. Auch der Biber wurde bereits gesichtet, ebenso Eisvögel.
Von 2018 bis 2030 setzt der Wupperverband weitere Projekte um mit Investitionen in Höhe von 14 Mio. Euro inklusive Förderung des Landes NRW.

Menschen und Unternehmen engagieren sich

Die Wupper begeistert Menschen und Unternehmen.
Der Verein Neue Ufer Wuppertal e.V. bringt die Menschen wieder an den Fluss und weckt Neugier und Tatendrang in der Bevölkerung. Zusammen mit Stadt Wuppertal, Wupperverband und dem Verein wird die Aktion Wupperpaten und Wupperranger ins Leben gerufen.
Die örtlichen Unternehmen fühlen sich der Lebensader Wupper verbunden. Sie unterstützen Renaturierungsprojekte finanziell und / oder stellen Flächen auf ihrem Betriebsgelände bereit, damit das Wupperflussbett natürlicher gestaltet werden kann. Beispiele für Kooperationen mit Wuppertaler Unternehmen sind die Renaturierung am Arrenberg mit Unterstützung der Firmengruppe Küpper, der Fischaufstieg auf dem Gelände von 3M sowie die Wuppergestaltung am Standort Laaken des Familienunternehmens Vorwerk.
 

HWS Eschbach: Unterfangungsarbeiten
HWS Eschbach: Unterfangungsarbeiten

Hochwasservorsorge verbessern

Trotz aller technischen Möglichkeiten, einen 100%igen Schutz vor Hochwasser gibt es nicht. Wichtig ist, dass sich sowohl Kommunen, Wasserwirtschaft, Einsatzkräfte als auch die Bürger/-innen als potenziell Betroffene des potenziellen Risikos bewusst werden und sich bestmöglich auf Hochwasser und Starkregen vorbereiten.
Im Wuppergebiet wurden 12 Risiko-Gewässer identifiziert. 2013 haben die Kommunen die entsprechenden Hochwassergefahren- und -risikokarten veröffentlicht.
Seit 2011 gibt es beim Wupperverband eine Bereitschaft "Hydrologe vom Dienst". Im Fall von Hochwasser oder Starkregen gibt die Bereitschaft aktuelle Informationen an die Akteure, z. B. Feuerwehr. Im Frühjahr 2017 ging das Hochwasserportal des Wupperverbandes online. Hier erhalten Fachleute und Bürger Informationen über Pegelstände, Niederschläge etc. und bei Hochwasser oder Starkregen aktuelle Prognosen.
Ein großes Hochwasserprojekt des Wupperverbandes am Eschbach wurde im Zeitraum 2016 bis 2020 umgesetzt. Der Eschbach wurde vertieft, Ufermauern saniert und Brücken neu errichtet. Parallel zum Hochwasserschutz hat die Stadt Solingen die Stützwand der Eschbachstraße saniert.

Energiemanagement zertifiziert

Der Wupperverband nutzt seit vielen Jahrzehnten auf seinen Anlagen erneuerbare Energien, z. B. Klärgas, Wasserkraft, um Strom oder Wärme zu erzeugen. Da vor allem die Kläranlagen viel Energie verbrauchen, sind hier Energieeinsparung und -optimierung wichtige Aufgaben.
Um das Energiemanagement kümmert sich ein fachübergreifendes Team. 2015 hat der Verband die Zertifizierung nach DIN ISO 50001 für sein Energiemanagement erhalten.
Langfristig will der Wupperverband mehr Energie auf seinen Anlagen erzeugen, als er verbraucht.

Kläranlage Marienheide, Foto: Wupperverband
Kläranlage Marienheide, Foto: Wupperverband

Siedlungswasserwirtschaft

Kläranlagen, Sammler und Becken sind wichtige Bestandteile der Infrastruktur und bedeutsam für die Abwasserentsorgung für Bürger/-innen und Unternehmen. Der Wupperverband plant  jährlich Investitionen von rund 10 Mio. Euro ein, um die Abwasseranlagen zu optimieren und instand zu halten.
Zwischen Wipperfürth und Hückeswagen baute der Wupperverband eine neue Abwasserleitung als Entlastung für die bestehende Leitung. Umfangreiche Bauprojekte gab es außerdem u.a. auf den Kläranlagen Burg, Buchenhofen und Marienheide. Die Kläranlage Burg hat der Wupperverband im Zuge einer umfassenden technischen Sanierung auch auf unterschiedliche Zulaufmengen aus dem Einzugsgebiet angepasst. Außerdem arbeitet die Anlage nun energieeffizienter. In der Kläranlage Buchenhofen wurden verschiedene Projekte umgesetzt, u.a. der Bau einer neuen Schlammentwässerung. In Marienheide hat der Wupperverband erstmals bei einer kleineren Kläranlage die Abwasserreinigung optimiert und ein Energiemanagement inklusive Energieerzeugung umgesetzt. So wurde auch diese Kläranlage nun zu einem Strom- und Wärmeproduzenten.

Kerspe-Talsperre
Kerspe-Talsperre

Neue Trinkwassertalsperren und attraktive Freizeitnutzung an Brauchwassertalsperren

Zum 31.12.2015 übernahm der Wupperverband von den Wuppertaler Stadtwerken die Kerspe-Talsperre und die Herbringhauser Talsperre. Somit ist der Verband nun für drei Trinkwassertalsperren verantwortlich. Insgesamt betreibt er 14 Talsperren im Wuppergebiet (darunter zwei Talsperren im Auftrag der EWR GmbH).

Freizeit und Erholung an den Brauchwassertalsperren wurden noch attraktiver. Bever-, Brucher- und Lingese-Talsperre sind seit 2011 offizielle Badegewässer mit Badestellen. Die Wupper-Talsperre kam mit einer offiziellen Badestelle 2012 hinzu. Außerdem bietet die Wupper-Talsperre einen Kanuwanderweg.

Die komplette Sanierung der Panzer-Talsperre war im Juni 2016 abgeschlossen. Die Arbeiten an der Luftseite der Staumauer Herbringhauser Talsperre waren im Frühjahr 2017 vollendet. So erstrahlen zwei historische Bauwerke wieder in neuem Glanz.
Ein bisher einzigartiges Talsperrenprojekt war der Thermorüssel an der Großen Dhünn-Talsperre. Er dient dazu, dass die Dhünn unterhalb der Talsperre Wasser aus der Temperaturschicht innerhalb der Talsperre erhält, die der Jahreszeit im Fluss entspricht. So müssen die Fische in der Dhünn nicht mehr in zu kühlem Wasser leben und können sich besser entwickeln.

Biologische Stationen und Wupperverband erhalten Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Biologische Stationen und Wupperverband erhalten Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Kooperationen: Gemeinsam mehr erreichen

Die Zusammenarbeit mit den Akteuren im Wuppergebiet ist für den Wupperverband in allen Aufgabengebieten wichtig. Gemeinsam können wasserwirtschaftliche Aufgaben besser gelöst werden.
Seit 2012 ist der Verband Kooperationspartner der Wuppertaler Junior Uni. So kann die Begeisterung für das Thema Wasser schon Kindern und Jugendlichen vermittelt werden.
Der Artenschutz steht im Zentrum des Netzwerks mit den Biologischen Stationen im Wuppergebiet, das 2013 gegründet wurde.
2017 haben Wupperverband und Aggerverband gemeinsam für die Gemeinde Marienheide den Betrieb des Kanalnetzes der Gemeinde übernommen. Auch um Gewässer in Radevormwald, die nicht im Wupperverbandsgebiet liegen, kümmert sich der Wupperverband auf Wunsch der Kommune seit 2017.
2018 verlängerten Currenta und der Wupperverband ihren Vertrag zur gemeinsamen Reinigung von industriellen und kommunalen Abwässern in der Gemeinschaftskläranlage Leverkusen bis 2031.
Zum 1. Juli 2019 haben der Wupperverband und die WSW Energie & Wasser AG das Bergische Wasser- und Umweltlabor (bwl) zu gleichen Anteilen übernommen.
Mit der Unterzeichnung eines Gesellschaftsvertrags haben im Juli 2019 die Entwässerungsbetriebe der Städte Düsseldorf und Münster sowie der Aggerverband, der Bergisch-Rheinische Wasserverband und der Wupperverband den Grundstein für eine zukünftige gemeinsame Klärschlammentsorgung gelegt: Die Partner planen, künftig ihre Klärschlämme gemeinsam in einer neuen Mono-Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Buchenhofen zu entsorgen.

Wupperverband im Wandel

In 2020 wurde der Wupperverband 90 Jahre alt. Seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen Wupperverband permanent gewandelt. Anforderungen, Aufgaben und Rahmenbedingungen ändern sich ständig. Für ein modernes Unternehmen ist es daher wichtig, nicht stehen zu bleiben, sich zu verändern und immer wieder neues zu lernen.
Der Wupperverband hat die Einkaufsaktivitäten des gesamten Verbandes in einem Bereich "Recht und Einkauf" zentral gebündelt. Im Bereich IT-Sicherheit ist er für seine "kritischen Infrastrukturen" (KRITIS) Kläranlage Buchenhofen und Große Dhünn-Talsperre zertifiziert. Auch die Zertifizierungen im Bereich Labor und Technisches Sicherheitsmanagement zeigen, der Verband erfüllt seine Aufgaben mit großem Knowhow.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist seit einigen Jahren ein besonderes Anliegen. Hier leistet der Wupperverband Unterstützung für seine Belegschaft in allen Lebenslagen und ist seit Ende 2015 als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert.

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