Kooperation Landwirtschaft / Wasserwirtschaft

Projektdaten
Beginn der Kooperation1993
KooperationspartnerWupperverband, Landwirtschaftskammer, Landwirte
Kooperation Landwirtschaft - Wasserwirtschaft

Projektziel und Kooperationsinhalt

Große Dhünn-Talsperre

Seit 1993 arbeitet der Wupperverband mit der Landwirtschaftskammer NRW und den ortsansässigen Landwirten in der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft „Bergisches Land“ zusammen. Der kooperative Gewässerschutz im Einzugsgebiet der Großen Dhünn-Talsperre steht dabei an erster Stelle. So können Aufbereitungskosten im Wasserwerk nachhaltig reduziert werden.

Um den Eintrag von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln durch landwirtschaftliche Nutzungen in die Bäche zu vermeiden, werden von den Landwirten vielfältige Maßnahmen durchgeführt:

  • Abzäunung von Bächen und Errichtung von Weidetränken
  • extensive Nutzung von Uferrandstreifen
  • intensive Pflege der Grünlandnarbe mit speziellen Geräten
  • genaue Planung des Einsatzes organischer Düngemittel wie Gülle oder Mist
  • Optimierung der Lagerkapazitäten für organische Düngemittel
  • Einbau zusätzlicher technischer Sicherungen an Güllebehältern
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel durch alternative Bewirtschaftungsformen
  • Einsatz von Untersaaten in Mais zur Verminderung von Bodenerosion

Die Landwirte werden bei der Planung der Maßnahmen im Einzugsgebiet der Großen Dhünn-Talsperre durch einen Spezialberater der Landwirtschaftskammer unterstützt. Die Umsetzung wird finanziell gefördert.

Einmal jährlich wird eine Beiratssitzung einberufen, in der aktuelle Themen diskutiert werden und Maßnahmen des Förderkatalogs für das kommende Jahr abgestimmt werden.
Außerdem findet einmal jährlich eine Kooperationsversammlung statt. Dazu werden alle an der Kooperation teilnehmenden Landwirte eingeladen. Der Wasserberater und Vertreter des Wupperverbandes informieren über das laufende Jahr. Dabei geben Fachvorträge Einblicke in aktuelle Themen. Kritische Aspekte der täglichen Kooperationsarbeit, aber auch deren Erfolge werden angesprochen.
Anlassbezogen finden zudem  regelmäßige Abstimmungsgespräche zwischen den Akteuren der Kooperation statt.

Die Kooperation stellt sich in ihrer täglichen Arbeit immer wieder neuen Herausforderungen. Themen wie Flächenverbrauch und Artenschutzbelange, aber auch der Umgang mit den vielfach diskutierten Nährstoffimporten aus benachbarten Bundesländern, werden offen angesprochen. Gemeinsam versuchen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft, hier innovative Lösungen zu finden.

Kerspe-Talsperre

In Anlehnung an das 12-Punkte-Programm des Umweltministeriums NRW (damals: MURL) zum Gewässerschutz und zu Kooperationen von 1989, das die Zusammenarbeit zwischen Vertretern der Wasserwirtschaft, der Landwirtschaft und des Gartenbaus festlegt, entstand die Talsperrenkooperation Märkischer Kreis, Ennepetal, Hagen, Gummersbach, zu der seit 1991 auch die Kerspe-Talsperre gehört.
Neben dem Wupperverband, der in 2016 die Talsperre übernommen hat, sind noch 5 weitere Versorger Mitglieder in der Kooperation (AVU, Mark E, Stadtw. Lüdenscheid, Wasserbeschaffungsverband Lüdenscheid, Stadtwerke Meinerzhagen).
Ziel ist eine gewässerverträgliche Landbewirtschaftung ohne Ertragseinbußen zum gegenseitigen Nutzen von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft.

Schwerpunkte:

  •  gemeinsame Finanzierung eines Kooperationsberaters
  •  Abstimmung der Fördermaßnahmen
  •  gemeinsame Förderung von Maßnahmen, die der gesamten Kooperation zu Gute kommen
  •  jährliches Treffen der Kooperationspartner

Schwerpunkte der Arbeit des Kooperationsberaters:

  • Anbauberatung
  • Düngeberatung
  • Mithilfe bei der Antragsstellung
  • Kontakt zu WV und Behörden
  • Organisation und Durchführung von Versammlungen/Feldbegehungen

Schwerpunkte in der Förderung durch den Wupperverband:

  • Uferrandstreifen/Pflegestreifen (20,65 ha)
  • Erhöhung des Lagerraums für Wirtschaftsdünger
  • Optimierung der Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger und Pflanzenschutzmittel
  • bauliche Verbesserung an Hofstellen, Verbesserung der Hofentwässerung
  • Erhöhung des Lagerraums für Wirtschaftsdünger
  • Grünlandnachsaat, Untersaaten in Mais (18,6 ha)
  • Gülleprojektion auf Grünland nach Erreichen der Temperatursumme von 200 Gradtagen

Einmal jährlich treffen sich die Mitgliedsbetriebe der Kerspe-Talsperre und erhalten Informationen über den Verlauf des vergangenen Jahres, Änderungen der Förderungen, relevante Themen aus der Wasser- sowie Landwirtschaft.
Mindestens einmal im Jahr spricht der Beirat der Kooperation über aktuelle Fragestellungen, Förderungen u.a. Fachthemen. Der Beirat besteht aus Vertretern der Kooperationslandwirte, des landwirtschaftlichen Fachberaters (Geschäftsführer), Vertretern der Wasserwirtschaft, Vertretern des Landwirtschaftsverbandes (WLV) sowie Vertretern der Landwirtschaftskammer.
Transparenter Informationsaustausch sorgt für sachliche Diskussionen und eine zielorientierte Umsetzung von gewässerschützenden Maßnahmen.

Herbringhauser Talsperre

Das Einzugsgebiet der Herbringhauser Talsperre beträgt 590 ha, davon sind 380 ha landwirtschaftl. Nutzfläche. In der Kooperaton befinden sich 15 Landwirte.

Schwerpunkte der Arbeit des Kooperationsberaters:

  • Anbauberatung
  • Düngeberatung/Düngeplanung
  • Mithilfe bei der Antragsstellung
  • Kontakt zum Wupperverband und Behörden
  • Organisation und Durchführung von Versammlungen/Feldbegehungen

Schwerpunkte in der Förderung durch den Wupperverband:

  • Zwischenfruchtanbau
  • Grünlandnachsaat
  • Uferrandstreifen/Pflegestreifen/Bachabzäunung
  • Optimierung der Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger und Pflanzenschutzmittel
  • Hofstellenentwässerung
  •  Erprobung neuer Anbaumethoden, z. B. mittels GPS

Landwirtschaftskammer NRW:
www.landwirtschaftskammer.de

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