Amphore
Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungsraum
Projektdaten | |
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Antragsteller | Ruhrverband |
Partner | weitere Wasserverbände: Wupperverband, Emschergenossenschaft, Lippeverband, LINEG; 3 Forschungseinrichtungen: ISA - Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, Fraunhofer ISI, IFEU, 2 Wirtschaftsunternehmen: WiWmbH, Emscher Wassertechnik; 1 öffentl.-rechtl. Kooperation: Bau- und Betriebsgesellschaft, PhosRec |
Beginn des Projektes | 07/2020 |
Abschluss des Projektes | 07/2025 |
Fördermittelgeber | BMBF |
Fördersumme | 1.166.104,00 Euro (zunächst für Phase 1 für die Zeit 01.07.2020 - 30.06.2022 ) |
Ziel des Projektes
Nach der erfolgreich durchgeführten Machbarkeitsstudie geht es jetzt in die 5 jährige Umsetzungs- und Demonstrationsphase.
Mit dem Ruhrverband, der Emschergenossenschaft, dem Lippeverband, dem Wupperverband und der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft (LINEG) erarbeiten erstmals fünf große sondergesetzliche Wasserverbände in Nordrhein-Westfalen gemeinsam ein umfassendes, regionales Lösungskonzept zum Phosphor-Recycling für einen der größten und vielschichtigsten Ballungsräume in Deutschland. Es umfasst 139 Kläranlagen mit ca. 9 % des deutschen Klärschlammanfalls sowie fünf Verbrennungsanlagen, für die ab dem Jahr 2029 ein Rückgewinnungspotenzial von rd. 4.700 t P/a in Aussicht steht. Dafür wird ein öffentlich-rechtlich organisiertes Management- und Betriebskonzept über die gesamte Wertschöpfungskette des Phosphor-Recyclings als integraler Bestandteil der Klärschlammverwertung entwickelt. Die fünf Wasserverbände gründen dazu die gemeinsame „PhosRec Phosphor-Recycling GmbH“ als beispielhaftes Organisationsmodell für eine öffentlich-rechtliche Kooperation. Diese führt die Phosphor-Rückgewinnung unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen zur Klärschlammbehandlung und -verbrennung über den Klärschlammaschepfad mittels eines nasschemischen Verfahrens in einer großtechnischen Demonstrationsanlage (Zielgröße 1.000 t Asche/a) durch. Die dabei in verschiedenen, anwendungsspezifischen Qualitäten erzeugte Phosphorsäure ermöglicht eine Demonstration der regionalen Einsetzbarkeit in der Düngemittelherstellung sowie der chemischen und metallverarbeitenden Industrie.
Durch die Entwicklung eines verbandsübergreifenden Klärschlamm- und Aschenmanagements sollen zukünftig sowohl schwach als auch hoch mit Schadstoffen belastete Klärschlämme spezifisch geeigneten Verwertungspfaden zugeführt werden, um ein umweltgerechtes Recycling des enthaltenen Phosphors zu ermöglichen. Als eine Besonderheit wird eine gezielte Schwermetallausschleusung durch das ausgewählte nasschemische Phosphor-Rückgewinnungsverfahren berücksichtigt. Neben der späteren Nutzung der erzeugten Phosphorsäure werden in der Umsetzungsphase auch Qualitäten und mögliche Verwertungspfade der Nebenprodukte und Reststoffe (wie u. a. silikatische Rückstände, Gips und Metallkonzentrate) betrachtet, um sowohl eine möglichst hochwertige Verwertung als auch eine weitestgehende Entsorgungssicherheit (z. B. über Notfallkonzepte und Deponierung) garantieren zu können.
Mit der erfolgreichen Umsetzung des Konzepts sollen exemplarische Wege zur Lösung der hochkomplexen rechtlichen, organisatorischen, logistischen und wirtschaftlichen Herausforderungen demonstriert werden, vor denen Klärschlammerzeuger zukünftig stehen werden. Die für die Projektregion ausgewählte Vorzugsvariante soll in eine konkrete Planung für eine sich anschließende, langfristig angelegte Umsetzung überführt werden.
Ergebnisse
Die Ergebnisse finden Sie hier nach Abschluss des Projektes.
Nutzen für den Wupperverband
Der Wupperverband betreibt 11 Kläranlagen. Zudem betreibt er in Wuppertal-Buchenhofen eine Klärschlammverbrennungsanlage. Die Ergebnisse können für den Betrieb der Anlage von hohem Interesse sein.