Schonende Waldarbeit mit Rückpferd: Arbeiten im Wasserschutzwald fast abgeschlossen
Wasserschutzwald benötigt eine nachhaltige Pflege
Pressemitteilung vom 31.03.2025
Der Forstbetrieb des Wupperverbandes erprobt diesen Winter von Dezember bis circa Mitte April den Einsatz eines Rückepferdes an der Trinkwassertalsperre Große Dhünn in Wermelskirchen, um die Pflege junger Bestände besonders schonend für den Boden und den Wasserhaushalt zu gestalten. Der Einsatz von Rückepferden ist eine traditionelle Technik, die heute mancherorts wiederbelebt wird.
Es ging bei diesem Pflegeeingriff darum, die Gleichförmigkeit eines 60-jährigen Eichenbestands gezielt aufzubrechen. Bei dem Eingriff wurden einzelne Bäume in ihrer Entwicklung gegenüber anderen Bäumen gefördert, sodass sie mehr Licht bekommen.
Dadurch wird der Waldbestand vielseitiger. Unterschiedliche Baumarten haben verschiedene Eigenschaften. So wird der Wald resistenter gegen Dürren, Starkregen, Stürmen ober Kahlfraß durch Insekten.
Im Wasserschutzgebiet der Großen Dhünn-Talsperre ist die Schonung des Bodens noch sehr viel wichtiger als bei anderen Waldflächen.
Der Boden dient im Wasserschutzgebiet nicht nur als Grundlage für das Wachstum, sondern auch als eine Art Filter für das Wasser. Je sauberer das Wasser in der Talsperre ist, desto weniger Aufwand und Kosten sind später bei der Trinkwasseraufbereitung notwendig.
Ziel ist es daher, jegliche Beeinträchtigung des Bodens durch Befahrung oder ähnliches zu vermeiden bzw. die Auswirkung der Befahrung zu verringern.
Rückepferde sind verglichen mit Forstmaschinen sehr leicht und sie beanspruchen mit ihren Hufen nur wenig Fläche, auf der sie laufen. In diesem speziellen Fall stellte sich heraus, dass die Arbeit mit dem Rückepferd auch wirtschaftlich gut vertretbar ist.
Der Rückpferd-Unternehmer arbeitet hauptberuflich mit seinen Pferden und hat sich – neben Kutschfahrten für Hochzeiten oder Ausflüge – auf die Waldarbeit spezialisiert. Waldarbeit mit Rückepferden bedarf sehr viel Erfahrung und einer intensiven Ausbildung der Pferde. Während des Rückens werden die Pferde ausschließlich durch Kommandos gesteuert, während der Unternehmer mit dem Anhängen der Stämme beschäftigt ist. Zur Gesunderhaltung der Pferde muss ganzjährig darauf geachtet werden, dass die Pferde weder zu viel noch zu wenig arbeiten und keine zu schweren Stämme ziehen. Ein Pferd, das nicht mehr im Training ist, kann nur sehr vorsichtig und langsam wieder belastet werden.
Wasserschutzwald
Rund um die Große Dhünn-Talsperre bewirtschaftet der Wupperverband einen Wasserschutzwald von rund 780 Hektar Fläche.
Weitere Waldflächen hat der Verband an den beiden Trinkwassertalsperren Kerspe- und Herbringhauser Talsperre sowie an der Wupper-Talsperre.
Infos rund um die Waldbewirtschaftung an den Talsperren gibt es unter Forst | Wupperverband