Neye: Schadensbewältigung nach dem Güllevorfall

Reinigungsarbeiten und fortlaufende Beprobung

Gemeinsame Pressemitteilung von Wupperverband, EWR, Oberbergischer Kreis, Märkischer Kreis vom 13.09.2024

Nach der Meldung einer massiven Gewässerverunreinigung durch Gülle an der Neye auf der Grenze vom Märkischen und Oberbergischen Kreis am vergangenen Wochenende sind sofort umfangreiche Aktivitäten der Beteiligten gestartet.
Ein Mitarbeiter der Technischen Betriebe Remscheid hatte am Abend des 7. September nach Hinweisen von Anwohnern eine starke Trübung und tote Fische im oberen Neye-II-Bach entdeckt und dies an den Wupperverband und den Oberbergischen Kreis gemeldet. Die Behörden lösten sehr schnell den Umweltalarm aus.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

In Ortsterminen der Unteren Wasserbehörden beider Kreise mit dem Talsperreneigentümer EWR GmbH und dem Wupperverband (Betreiber der Talsperre für die EWR) wurde das Vorgehen abgestimmt.

Engmaschige Proben: Analysen laufen noch

Bereits am Wochenende und im weiteren Wochenverlauf wurden Proben genommen. Das Neyebach-System wurde täglich und die Talsperre zweimal beprobt. Die Wasserproben werden im Auftrag von EWR und Wupperverband in einem Labor untersucht.

Die Proben der Fließgewässer im Abschnitt von der Einleitungsstelle bis zum Einlauf in die Talsperre verdeutlichen die extreme Belastung des Gewässers durch den Gülleeintrag. Sehr geringe Sauerstoffkonzentrationen und hohe Konzentrationen von Nährstoffen und dem für Gewässerorganismen toxischen Ammoniak verdeutlichen das Ausmaß des Umweltschadens. Die Überlebenschance für Gewässerorganismen ist unter diesen Bedingungen gering, was schließlich auch zum bereits berichteten Fischsterben im Neyebach-System führte.
Welche Auswirkungen die Gülleverunreinigung des Neyebach-Systems auf die Talsperre hat, müssen weitere Analysen zeigen. Nach einer Messreihe von mehreren Proben über einen längeren Zeitraum kann festgestellt werden, inwiefern das Ökosystem der Talsperre von dem Vorfall beeinträchtigt wurde.
Die Probennahmen werden fortgesetzt, um eine genauere Einschätzung zu erhalten, ob auch nachlaufend zu dem Gülle-Ereignis noch Abschwemmungen erfolgt sind.
Über die Ergebnisse dieser Analysen zur Neyetalsperre kann voraussichtlich Ende der kommenden Woche informiert werden.

Neben den chemisch-physikalischen Untersuchungen wird der Wupperverband Ende der kommenden Woche zusätzlich die Kleinstlebewesen im Neyebach beproben. Sie sind neben Fischen ein wichtiger Indikator für den ökologischen Zustand von Bächen und Flüssen.

Spezialfirma reinigt Uferbereiche und betroffene Flächen

Das Umweltamt des Märkischen Kreises hat die Reinigung von betroffenen Flächen und des Uferbereichs am Neyebach veranlasst. Ab Donnerstag hat ein Spezialunternehmen die noch vorhandenen Verunreinigungen aufgenommen. Das dort gesammelte Gemisch wird per LKW zur Kläranlage Hückeswagen des Wupperverbandes transportiert. Dort wird es zunächst in Behältern gesammelt und in der kommenden Woche in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde in der Kläranlage zusammen mit dem kommunalen Abwasser gereinigt.

Abgaben aus der Neyetalsperre zurzeit weiterhin geschlossen

Die Neyetalsperre ist über Stollen mit der benachbarten Bever-Talsperre des Wupperverbandes und mit der Eschbachtalsperre der EWR verbunden. Diese Verbindungen sind aktuell weiterhin geschlossen. Ebenso wird derzeit kein Wasser aus der Neyetalsperre an den Bachlauf unterhalb abgegeben.
So wird einer möglichen Beeinträchtigung der anderen Talsperren und des Baches unterhalb der Talsperre vorgebeugt.
Die Neyetalsperre ist derzeit zu 84 % gefüllt, für die aktuellen Zuflüsse durch die derzeit vorhergesagten Regenmengen ist noch ausreichend Stauraum frei. (Stand 13.09.24)

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