Hochwasserschutz Beyenburg: Zwischenergebnisse Machbarkeitsstudie wurden vorgestellt

Wupperverband und Stadt Wuppertal informierten am 13. Oktober in Bürgertermin

Bürgertermin in Beyenburg
Bürgertermin in Beyenburg

Gemeinsame Pressemitteilung Wupperverband und Stadt Wuppertal vom 16.10.2023

Welche Möglichkeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes gibt es im Ortsteil Wuppertal-Beyenburg? Um dies im Detail zu untersuchen, hatte der Wupperverband eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Zwischenergebnisse präsentierte er gemeinsam mit der Stadt Wuppertal in einem Bürgertermin am 13.10.2023 in Beyenburg.

Folgendes hat die Machbarkeitsstudie bislang ergeben:

Bei den festen Lösungen käme eine Mauer in Frage, da aus Platzgründen kein Deich möglich ist.
(Teil-)Mobile Lösungen, die bei Bedarf situativ errichtet werden, kommen für Beyenburg als langfristige Lösung auf der kompletten Länge unter anderem aufgrund des Aufbauaufwands nicht in Frage. Sie können in kleineren Teilbereichen zum Zuge kommen oder wo Straßen gequert oder Brückenzugänge außerhalb von Hochwassersituationen sichergestellt werden müssen.

Für die Linienführung einer Mauer gibt es – abhängig vom Bereich der Hochwasserschutzanlage in Alt-Beyenburg – bis zu fünf verschiedene Varianten.

Um die Auswirkungen einer neuen Hochwasserschutzmauer auf den Wasserstand der Wupper zu ermitteln, wurden zahlreiche Simulationen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die simulierten Wasserstände nicht immer mit den tatsächlichen Flutmarken von 2021 übereinstimmen. Diese Unterschiede können z.B. durch die Verklausungen, also Verstopfungen durch Treibgut, an den Brücken in Beyenburg entstanden sein. Hierzu werden aktuell die Ursachen ermittelt, um die notwendige Höhe der Mauer für den sicheren Hochwasserschutz berechnen zu können.

Nach der Auftaktveranstaltung Anfang 2023 haben auch Anwohner Vorschläge und Ideen eingereicht, die in der Studie mit aufgenommen wurden.

Grundlage für politische Entscheidungen und weiterer Bürgertermin

Die Simulationen und Untersuchungen werden für die Wasserstände hundertjährliches Hochwasser (HQ100), Extremes Hochwasser (HQextrem) und den Wasserstand vom Hochwasser in 2021 (HQ2021) durchgeführt.
Die Machbarkeitsstudie dient als Entscheidungsgrundlage, welche Variante zum Hochwasserschutz zum Tragen kommen soll. Auch die Bezirksregierung benötigt dies als Grundlage, um über die Förderfähigkeit zu entscheiden.

Nach Abschluss aller Simulationen und Untersuchungen werden die Ergebnisse den Bürgerinnen und Bürgern ergänzend in einem nächsten Termin voraussichtlich im 1. Quartal 2024 vorgestellt.

Machbarkeitsstudie ist ein Baustein im Gesamtkonzept für mehr Schutz für Beyenburg

Die Machbarkeitsstudie ist ein Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Beyenburg. Viele andere Bausteine hat der Wupperverband mit seinem Zukunftsprogramm Hochwasserschutz bereits bearbeitet und umgesetzt.
Ein wichtiger Schritt ist z. B. die geänderte Talsperrensteuerung. So hält der Wupperverband in den großen Talsperren am Oberlauf der Wupper in den Sommermonaten insgesamt mindestens 4,5 Mio. m³ Stauraum frei, um Regenmengen noch besser zu puffern. Dies wird mit einer etwas geringeren Wasserabgabe aus der Wupper-Talsperre an die Wupper in den Sommermonaten einhergehen.
Der Pegel Krebsöge an der Wupper-Talsperre wurde bereits als Meldepegel umgerüstet.
Von diesen Optimierungen profitiert auch der Stadtteil Beyenburg.

Das Hochwasserportal des Wupperverbandes erhält einen auf Beyenburg zugeschnittenen Service. Mit neuen Ansätzen sollen hier Kommunikation und Verständlichkeit verbessert werden. Der Wupperverband hat den Beyenburgern im Bürgertermin das Konzept vorgestellt und entwickelt es nach Rückmeldungen aus der Bürgerschaft weiter.
Hier ist Beyenburg Pilotprojekt. Der Wupperverband wird den optimierten Service im Hochwasserportal dann auch auf andere Hochwasserhotspots übertragen.

Auch die Kommunikationswege wurden optimiert: So schaltet die Bereitschaft Hydrologie vom Dienst des Wupperverbandes ab Warnstufe 3 des DWD einen Videokanal mit den Kommunen. Die Meldeketten wurden durch Erstellung eines Hochwassermeldepasses für die Kommunen verbessert. Es erfolgt eine automatisierte Übermittlung von Informationen aus dem Hochwasserportal an die Kommunen.
Der Wupperverband hat gemeinsame Schulungen und Übungen mit den Kommunen durchgeführt und bietet diese auch bei Bedarf weiterhin an.
Die Erweiterung des Pegelnetzes sowie der Einsatz von KI für die Verbesserung von Prognosen sind in der Umsetzung.

Seitens der Stadt Wuppertal wurden nach dem Hochwasser in der Task Force vielfältige Maßnahmen zum verbesserten Hochwasserschutz entwickelt, z. B. eine Sirene in Beyenburg zu installieren. Diese ist ein zentraler Baustein zur Alarmierung im Katastrophenfall.

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