Trockener Februar und März: Zweittrockenste Periode seit Datenaufzeichnung im Wuppergebiet
Trinkwassertalsperren trotz Trockenphase gut gefüllt
Pressemitteilung vom 07.04.2025
Nach dem trockenen Februar folgte nun ein sehr trockener März. Dies zeigen die Aufzeichnungen des Wupperverbandes. An der Messstelle Bever-Talsperre ist dies die zweittrockenste Periode (Februar und März) seit 118 Jahren Datenaufzeichnung an dieser Station.
Nur 7 Liter Regen pro Quadratmeter fielen hier im März. Das entspricht 7 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 96 Litern pro Quadratmeter an dieser Messstelle.
An den anderen Stationen sieht es vergleichbar aus:
An der Messstelle Lindscheid / Große Dhünn-Talsperre wurden insgesamt 10 Liter erfasst, 88 Liter sind es dort im Mittel. An der Wuppertaler Messstelle Kläranlage Buchenhofen fielen 8 Liter, im Durchschnitt regnet es hier 92 Liter. An allen drei Stationen war es jeweils der niederschlagsärmste März seit Beginn der Aufzeichnungen. An der Großen Dhünn-Talsperre wird seit 1954 aufgezeichnet, in der Kläranlage Buchenhofen seit 1961.
Die niederschlagärmste Messstelle war wie oftmals die Station auf der Kläranlage Leverkusen. Hier fielen lediglich 3 Liter, 62 sind es dort im Mittel. Am nassesten war es an der Messstelle Krebsöge an der Wupper-Talsperre, aber auch hier fielen nur 11 Liter Regen pro Quadratmeter im gesamten Monat März.
Trinkwasservorrat für 2025 ist gesichert
Die Trinkwassertalsperren sind trotz der beiden Trockenmonate Februar und März zurzeit gut gefüllt. Die Hauptsperre der Großen Dhünn-Talsperre, der zweitgrößten Trinkwassertalsperre Deutschlands, liegt aktuell bei 62,1 Mio. Kubikmetern (Vollstau 72 Mio. Kubikmeter). Sie ist somit zu 86 Prozent gefüllt. Die Kerspe-Talsperre (Stauvolumen insgesamt 14,18 Mio. Kubikmeter) ist zu 95 Prozent gefüllt. Die dritte Trinkwassertalsperre des Wupperverbands, die Herbringhauser Talsperre (Stauvolumen 2,09 Mio. Kubikmeter), ist aktuell zu 73 Prozent gefüllt.
Auch bei einem trockenen Sommer 2025 ist aus diesen Talsperren die Rohwasserbereitstellung für die Trinkwasserversorgung sichergestellt.
Brauchwassertalsperren: für die Jahreszeit niedrige Stauinhalte durch Trockenheit
Die fehlenden Niederschläge der letzten beiden Monate machen sich in den Brauchwassertalsperren, insbesondere der Wupper-Talsperre, deutlich bemerkbar. Die Wupper-Talsperre ist zurzeit mit 11,89 Mio. Kubikmetern circa zur Hälfte gefüllt. Der Vollstau liegt bei rund 25 Mio. Kubikmetern. Damit liegt die Wupper-Talsperre aufgrund der Trockenheit deutlich unter dem Soll. Einen noch geringeren Füllstand hatte sie Anfang April bislang nur im April 1996 mit 8,4 Mio. Kubikmetern.
Der Stauinhalt der Bever-Talsperre liegt zurzeit bei 17,28 Mio. Kubikmetern, Vollstau ist bei 23,7 Mio. Kubikmetern. Somit ist sie zurzeit zu circa 73 Prozent gefüllt.
Hochwasserschutz: Stauraum für Regenmengen freihalten
Im Winter wird in den Brauchwassertalsperren besonders viel Hochwasserschutzraum freigehalten. Dieser behördlich festgelegte Puffer für mögliche Hochwasserereignisse durch Dauerregen und Schneeschmelze, den der Wupperverband freihält, beträgt in der Wupper-Talsperre 9,9 Mio. Kubikmeter.
Zum Ende des Winters verringert sich der Hochwasserschutzraum, und der Verband staut in normalen Jahren schrittweise im Februar und März wieder mehr Wasser in den Brauchwassertalsperren auf, um Wasservorrat für das Sommerhalbjahr anzulegen.
Allerdings sind gerade in dieser Phase die Niederschläge ausgeblieben, so dass insbesondere die Wupper-Talsperre nun mit einem sehr niedrigen Füllstand in das Frühjahr gestartet ist.
Niedrigwasseraufhöhung: Ökosystem Fluss unterstützen
Der Wasservorrat in den Brauchwassertalsperren ist von großer Bedeutung für ihre zweite Aufgabe, die Niedrigwasseraufhöhung.
Das heißt, in Trockenzeiten sorgt das Wasser aus den Talsperren dafür, dass die Wupper einen Mindestwasserstand hat und nicht austrocknet. Außerdem wird mit dem Talsperrenwasser eine gute Durchmischung in der Wupper gewährleistet, in die auch das in den Kläranlagen gereinigte Wasser abgegeben wird.
Die Niedrigwasseraufhöhung durch die Talsperren ist daher eine wichtige Stütze des Ökosystems Wupper.
Wenn es in den kommenden Wochen weiterhin trocken bleibt, wird der Wupperverband mit der Bezirksregierung in Kontakt treten, um die Wassermenge für die Niedrigwasseraufhöhung maßvoll zu reduzieren. Diese Reduzierung von üblicherweise 3,5 Kubikmetern pro Sekunde – gemessen am Wuppertaler Pegel Kluserbrücke – auf 3 Kubikmeter pro Sekunde wurde auch in vergangenen Trockenperioden bereits praktiziert und mit einem Gewässermonitoring begleitet.