Aprilwetter mit sonnigen Ostertagen
Regenmenge lag über dem Durchschnitt
Pressemitteilung vom 27.05.2022
Der April-Niederschlag lag im Wuppergebiet über dem langjährigen Mittel. Dabei verteilte sich der Niederschlag recht ungleichmäßig über den Monat: So fiel insbesondere im ersten aber auch teils im letzten Monatsdrittel Regen. Die Zeit um Ostern war von sonnigem Wetter geprägt. Rund 14 Tage – vom 10. bis 23. April – blieb es am Stück weitgehend trocken.
Dies ergaben die Messungen des Wupperverbandes.
An der Bever-Talsperre in Hückeswagen fielen insgesamt 117 Liter Regen pro Quadratmeter. Im langjährigen Mittel sind es im April dort 83 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. An der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen-Lindscheid waren es 77 Liter, Durchschnitt sind hier 69 Liter. In der Kläranlage Buchenhofen in Wuppertal wurden 119 Liter gemessen, das langjährige Mittel dort beträgt 76 Liter. An der Messstelle Kläranlage Solingen-Burg wurden 91 Liter pro Quadratmeter gemessen, durchschnittlich sind es 72 Liter.
Die niederschlagärmste Messstelle war in der Kläranlage Leverkusen mit 53 Litern Regen pro Quadratmeter, im Schnitt fallen dort 50 Liter. Die Messstelle mit der höchsten Monatsregenmenge im Wuppergebiet war die Messstelle an der Hauptverwaltung des Wupperverbandes in Wuppertal Barmen. Hier wurden 141 Liter gemessen.
Talsperrensteuerung in den Sommermonaten
Die Talsperren des Wupperverbandes sind Multifunktionsbauwerke. Die Wupper-Talsperre – sowie die weiteren Brauchwassertalsperren am Oberlauf der Wupper – haben einerseits die gesetzliche Aufgabe, in Trockenzeiten Wasser an die Wupper abzugeben, also einen Wasservorrat für Trockenphasen vorzuhalten. Andererseits soll Stauraum frei gehalten werden, um bei starkem Regen Wasser zu puffern.
Das Talsperrenmanagement muss in Zeiten des Klimawandels aufgrund der gleichberechtigten Aufgaben sowohl auf denkbare langanhaltende Trockenphasen als auch auf mögliche Starkregen- oder Hochwasserereignisse ausgerichtet sein.
Mit seinem Zukunftsprogramm Hochwasserschutz hat der Wupperverband hierzu bereits konkrete Maßnahmen ergriffen:
Vorsorglich Stauraum freihalten
Der Wupperverband hält für das Sommerhalbjahr 2022 mehr Stauraum für Niederschläge in den Talsperren am Oberlauf der Wupper frei
In der Wupper-Talsperre sollen im gesamten Sommerhalbjahr mindestens ca. 2,5 Mio. m³ frei bleiben. Zusätzlich bleiben in der Bever-Talsperre und der Neyetalsperre jeweils mindestens 1 Mio. m³ Stauraum frei.
Situativ zusätzlichen Puffer schaffen
Für den Fall, dass im Sommerhalbjahr große Regenmengen vorhergesagt werden, wird im Vorfeld aufgrund der DWD-Prognosen ermittelt, ob der aktuelle Retentionsraum ausreicht oder zusätzlicher geschaffen werden muss.
Wenn zusätzlicher Puffer benötigt wird, erfolgt die situative Vorentlastung. Das bedeutet, durch eine erhöhte Abgabe wird weiterer Freiraum in den Talsperren geschaffen.
Dies ist bereits geübte Praxis, kann aber bedingt durch die Klimaveränderungen künftig häufiger oder in größerem Umfang relevant werden.
Wenn die Abgabe über den vereinbarten Meldewerten liegt, erhalten die Kommunen und Kreise eine Information und können dann wiederum Maßnahmen für ihre Kommune ergreifen und bei Bedarf die Bevölkerung informieren.
Diese Kombination von dauerhaften Sommerretentionsräumen und Intensivierung von Vorentlastungsszenarien wird die Hochwasservorsorge optimieren.
Zukunftsprogramm Hochwasserschutz
Die geänderte Talsperrensteuerung im Sommerhalbjahr 2022 ist ein erster Schritt. Langfristig wird der Wupperverband Talsperrenmanagement insgesamt anpassen. Die Talsperren sollen flexibler bewirtschaftet werden.
Informationen hierzu sind im Internet unter https://www.wupperverband.de/zukunftsprogramm-hochwasserschutz zu finden.
Die aktuellen Stauinhalte der Talsperren sowie weitere Informationen, z. B. die Pegelstände, stellt der Verband im Hochwasserportal zur Verfügung: https://hochwasserportal.wupperverband.de/