Panzer-Talsperre
Historie und Nutzung
Die Panzer-Talsperre, erbaut 1891 bis 1893 zur Trinkwasserversorgung der Stadt Lennep, ist die zweitälteste Trinkwassertalsperre Deutschlands und steht heute unter Denkmalschutz. Die Gewichtsstaumauer wurde von dem Ingenieur Albert Schmidt konzipiert.
Schon bald reichte das Volumen der Talsperre für die Trinkwassergewinnung nicht mehr aus. Eine Vorsperre wurde zur Erweiterung gebaut. Zusätzlich zur Vorsperre wurde die Staumauer um 3,25 m erhöht und die Mauerkrone um 2,00 m verbreitert (Fertigstellung 1905).
Mit der Inbetriebnahme der Großen Dhünn-Talsperre im Jahr 1987 verlor die Talsperre ihre Bedeutung für die Trinkwasserversorgung. 1990 nahm die Energie und Wasser für Remscheid GmbH (EWR GmbH) die Talsperre und das dazugehörige Wasserwerk außer Betrieb. Da die zuständige Bezirksregierung in der Folgezeit die Absenkung der Talsperre verfügte und ein Sanierungskonzept forderte, musste eine Lösung für die Talsperre entwickelt werden. Verschiedene Varianten wurden diskutiert, u. a. die Staumauer mit einem Durchlass zu versehen und das Wasser aus der Talsperre abzulassen. Die EWR GmbH nahm parallel Gespräche mit dem Wupperverband auf. Es sollte geprüft werden, ob der Wupperverband die Panzer-Talsperre in seine wasserwirtschaftlichen Aufgaben einbinden kann.
Gemeinsam fanden EWR GmbH und Wupperverband eine Lösung, die neben der Panzer-Talsperre auch die Eschbach- und die Neye-Talsperre der EWR GmbH mit einbezog:
Der Wupperverband hat nach Beschluss seiner Mitglieder in der Verbandsversammlung am 5. Dezember 2006 zum 1. Januar 2007 die Panzer-Talsperre übernommen. Für die Eschbach- und die Neye-Talsperre hat die EWR GmbH dem Verband die Betriebsführung übertragen. So können die Stauräume der drei Talsperren (insgesamt rund 7,4 Mio. Kubikmeter) in das Wassermengenregime des Wupperverbandes eingebunden werden und zum Hochwasserschutz und zur Niedrigwasseraufhöhung beitragen. Durch diesen Synergieeffekt wurde die wasserwirtschaftliche Situation im Einzugsgebiet der Wupper verbessert. Es folgte die Sanierung der Talsperre von 2013 - 2016.
Historie | |
1891/1893 | Bau der „Panzer-Talsperre“ zur Trinkwasserversorgung der Stadt Lennep |
1905 | Bau einer Vorsperre und Erhöhung der Staumauer zur Vergrößerung des Speicherinhaltes |
1960 bis 1970 | Sanierung der Mauer aufgrund von Problemen mit der Dichtigkeit |
1990 | Talsperre außer Betrieb und Schließung des dazugehörigen Wasserwerks |
1996 | Einbau von Mess- und Kontrolleinrichtungen in Absprache mit dem Staatlichen Umweltamt in Düsseldorf |
06.11.1996 | Aufnahme des Bauwerkes in die Denkmalschutzliste |
2003 | Freiwillige Beschränkung des Stauziels auf 1,5 m unter dem Vollstau |
05.12.2006 | Beschluss in der Verbandsversammlung des Wupperverbandes und Vertragsunterzeichnung zur Übertragung der Panzer-Talsperre von der EWR GmbH an den Wupperverband |
Frühjahr 2016 | Sanierung abgeschlossen |
Technische Daten
Bauzeit | 1891 - 1893 |
Sanierung | 1960 - 1970 Mauer; 2013 - 2016 |
Hauptabsperrdamm | |
Höhe des Absperrbauwerks | 16,05 m |
Kronenlänge | 164,00 m |
Kronenbreite | 3,4 m |
Kronenhöhe | 293, 95 mNHN |
Stauraum | |
Wasserfläche bei Vollstau | 0,046 km² |
Fassungsvermögen / Stauinhalt | 0,187 Mio m³ |
Wasserwirtschaft | |
Einzugsgebiet | 1,5 km² |
Länge Hochwasserentlastung | 9,48 m |