Kläranlage Kohlfurth

Kläranlage Kohlfurth (Foto: Peter Sondermann, 2020)
Kläranlage Kohlfurth (Foto: Peter Sondermann, 2020)

Historie und Nutzung

Due Kläranlage Kohlfurth ging 1972 in Betrieb. 1979 wurde die biologische Reinigungsstufe in Betrieb genommen, und 1992 die Flockungsfiltrationsanlage. Von 1998 bis 2006 wurde die Kläranlage erheblich erweitert. Zwei neue Belebungsbecken und die Umnutzung von vier Vorklärbecken erweiterte das Volumen der Belebungsstufe auf mehr als das Dreifache zu 25.660m³. Darüber hinaus wurden u. a. Rechen und Sandfang modernisiert und bestehende Becken und die beiden Faultürme saniert. Ebenfalls wurde das Betriebsgebäude aufgestockt und ein neues Nachklärbecken sowie ein Behälter zur Speicherung von Faulgas errichtet.
Als Beitrag zur Verringerung des CO²-Ausstoßes hat der Wupperverband das Ziel, den Energieverbrauch zu senken und erneuerbare Energien zu nutzen. Deshalb werden seit dem Jahr 2000 in der Kläranlage Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Stromgewinnung aus dem anfallenden Klärgas genutzt. Im Jahr 2011 ist ein drittes BHKW und eine Gasreinigungsanlage in Betrieb genommen worden. Die Anlage reinigt den vollständigen Gasvolumenstrom, wodurch weniger Wartungsarbeiten an den BHKWs notwendig sind. Im Jahr 2019 wurden die zwei älteren BHKWs erneuert.
Zur weiteren Energienutzung wurde eine von der Bezirksregierung genehmigte Co-Annahmestation integriert. Über diese können gärfähige, energiereiche Stoffe, wie z. B. Reste aus Fettabscheidern, in den Faulbehälter eingespeist werden. Diese tragen dort durch ihre natürlichen Abbauprozesse zur Klärgasproduktion bei. Bei Co-Annahmestation nutzt somit bereits bestehende Prozesse der Kläranlage, um den eigenen Wärme- und Energiebedarf abzudecken. Pro Jahr können in der Kläranlage Kohlfurth etwa 2,8 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Dies entspricht etwa 620 Vier-Personen-Haushalten. Da die Produktion von Biogas und die damit verbundene Energiegewinnung von der Zulaufsituation abhängig ist, wird nicht konstant die gleiche Menge elektrischer Energie gewonnen. Durch die Nutzung der selbst produzierten Energie kann die Kläranlage zu ca. 70 % autark betrieben werden.

Die Kläranlage hat eine Ausbaugröße von 156.000 Einwohnerwerten (Einwohner und so genannte Einwohnergleichwerte auf Industrie und Gewerbe). Pro Sekunde kann die Kläranlage max. 1.640 Liter Abwasser aufnehmen.

Einzugsgebiet

In der Kläranlage Kohlfurth werden die Abwässer aus den Stadtgebieten Wuppertal-Ronsdorf, -Cronenberg und -Kohlfurth, Remscheid-Lüttringhausen, -Hasten, -Hohenhagen, -Glüdenwerth und Teilen Lenneps sowie aus Solingen-Kohlfurth, -Meigen, -Stockdum, -Klauberg und -Ketzberg gereinigt.

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