Renaturierte Flussläufe als Beitrag für grünen Hochwasserschutz und Stärkung des Ökosystems

Umweltminister Oliver Krischer im Gespräch mit den nordrhein-westfälischen Wasserwirtschaftsverbänden

Minister Oliver Krischer traf die NRW-Wasserwirtschaftsverbände
Minister Oliver Krischer traf die NRW-Wasserwirtschaftsverbände

Information der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen (agw)  vom 10.11.2025

Am 10. November waren die renaturierte Wupper in Wuppertal-Laaken sowie die Wupper-Talsperre die eindrucksvolle Kulisse für ein Treffen der Vorständinnen und Vorstände der Wasserverbände in Nordrhein-Westfalen mit Landesumweltminister Oliver Krischer. Der jährliche Austausch bietet die Gelegenheit, jeweils vor Ort bei einem der Verbände über wasserwirtschaftliche Herausforderungen und aktuelle Projekte und Entwicklungen zu diskutieren. 

Der Wupperverband, der in diesem Jahr sein 95-jähriges Bestehen feiert, stellte gemeinsam mit dem Familienunternehmen Vorwerk die 2017/2018 gemeinsam umgesetzte Renaturierung vor. Das Besondere: Die Wupper wurde in die damalige Werkserweiterung am Produktionsstandort von Vorwerk hervorragend einbezogen. Sie fließt mitten durch den Standort und konnte auf einer Länge von mehr als einem Kilometer naturnah gestaltet und stellenweise um das Eineinhalbfache verbreitert werden. Eine Win-Win-Situation, denn so konnte der Wupperband einerseits natürliche Flussstrukturen gestalten und gleichzeitig der Wupper mehr Raum geben. Dies hat sich beim Extremhochwasser 2021 positiv ausgewirkt, Schäden sind in diesem Bereich geringer ausgefallen. 
Die Renaturierung und naturnahe Gestaltung der Wupper wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit Fördermitteln unterstützt.

"Am Beispiel dieser Renaturierung in Laaken – die für viele ähnliche Projekte der NRW-Wasserverbände steht - wird besonders gut deutlich, dass Gewässerentwicklung und grüner Hochwasserschutz Hand in Hand gehen. Wir stärken den Fluss, fördern Artenvielfalt im Ökosystem und machen unsere Flüsse gleichzeitig resilienter für die Folgen des Klimawandels von Hochwasser bis Dürre", sagt Wupperverbands-Vorstand Ingo Noppen. "Unsere Gewässer brauchen Raum. Daher ist es wichtig, dass engagierte Unternehmen – wie in diesem Beispiel das Wuppertaler Direktvertriebsunternehmen Vorwerk – Flächen für Gewässerentwicklung zur Verfügung stellen. Den Erfolg dieses gemeinsamen Projekts können wir sehen. Zum Beispiel der Eisvogel als Symbol einer intakten Flusslandschaft ist hier regelmäßig zu beobachten."

Die Wasserwirtschaft steht für ein vorausschauendes Management unserer Wasserressourcen. Sie schafft damit eine positive Entwicklungsdynamik und trägt maßgeblich zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz im Land bei. Gleichzeitig befindet sich die Wasserwirtschaft in einem tiefgreifenden Transformationsprozess – technologisch, sozial und ökologisch - um den Herausforderungen des Klimawandels, den Anforderungen der Digitalisierung und des demografischen Wandels gerecht zu werden. Ein entscheidender Schritt ist daher, dass das Umweltministerium die Wasserverbände auf diesem Weg aktiv unterstützt und die richtigen Rahmenbedingungen schafft, um die kommenden Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. 

Durch gesetzlichen Auftrag haben die Wasserwirtschaftsverbände die Verantwortung für ein ganzheitliches Flussgebietsmanagement und damit für die Erhaltung und Verbesserung des Wasserschatzes in ihren jeweiligen Flusseinzugsgebieten übernommen. Zu ihren Aufgaben zählen neben der Abwasserbeseitigung, der Ausgleich der Wasserführung bei Hochwasser und in Trockenzeiten sowie die Überwachung der Grundwasserstände in aktiven und ehemaligen Bergbaugebieten. Sie kümmern sich auch um die Unterhaltung und Renaturierung der Flüsse sowie um den Schutz und die Bereitstellung der erforderlichen Wasserressourcen für die Trinkwassergewinnung. 

Informationen zur agw:
www.agw-nw.de/home

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