Wupperverband: Auszeichnungen für drei Studienarbeiten verliehen
Abschlussarbeiten greifen aktuelle Wasserthemen auf

Pressemitteilung vom 22.05.2025
Der Wupperverband hat beim Symposium Flussgebietsmanagement / Gebietsforum Wupper am 21. Mai in Wuppertal drei Studienabsolventinnen für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Die Arbeiten mit einem inhaltlichen Bezug zum Wuppergebiet greifen aktuelle wasserwirtschaftliche Fragestellungen auf.
Der 1. Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist, geht in diesem Jahr an Hannah Rehrmann aus Solingen für ihre Bachelorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum: "Analyse der Wirkung von Retentionsräumen am Eschbach".
Das Eschbach- und Lohbachtal ist ein typisch bergisches Kerbtal mit unmittelbar angrenzender Bebauung vor allem im Bereich der Mündung zur Wupper. Da Hochwasserschutz hier mit besonders vielen Randbedingungen zu vereinbaren ist, untersucht der Wupperverband schon seit langem in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kommunen und Behörden Möglichkeiten, Abflüsse in beiden Bächen auch bei Starkregen geringer zu halten. Die im Jahr 2020 abgeschlossene Gewässerausbaumaßnahme am Eschbach in Solingen-Unterburg war ein erster Schritt, aktuell läuft die Planung eines zweiten Ausbauschritts, der an den schon bearbeiteten Bereich anknüpft.
Mit ihrer Arbeit hat die Absolventin einen wichtigen Beitrag zum dritten Teil des Hochwasserschutzes am Eschbach geleistet. Durch ihre Simulation hat der Wupperverband Erkenntnisse zur Wirksamkeit möglicher Rückhalteräume an unterschiedlichen Stellen im Tal erhalten, die als Grundlage in die künftige Planung einfließen können.
Mit dem 2. Preis in Höhe von 800 Euro wird Emilija Spirkoska aus Castrop-Rauxel ausgezeichnet. Der Titel ihrer Masterarbeit an der Technischen Hochschule Georg Agricola Bochum lautete "Auslegung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eines Faulgasreaktors für Presswasser nach einem Siebrechen für Kläranlagen mit aerober Schlammstabilisation". Die Absolventin hat mit Analysen und mit Hilfe einer Versuchsanlage geprüft, ob auf Kläranlagen mit aerober Schlammstabilisation (Schlamm-Wasser-Gemisch wird in einem Behälter oder Becken belüftet) ohne den Bau einer Vorklärung mit Hilfe einer Schlammsiebung und eines kleinen Gärbehälters eine wirtschaftliche Biogasproduktion und -verwertung aufgebaut werden könnte. Hierdurch könnten Kläranlagen Biogas erzeugen und dieses zur Strom- und Wärmeerzeugung nutzen, die aufgrund ihrer Ausbaugröße bislang für ungeeignet gehalten wurden. Mit Blick auf die künftig geforderte Energieautarkie von Kläranlagen könnte dies ein Weg sein, die Eigenenergieerzeugung an solchen Standorten voranzubringen.
Der 3. Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, geht in diesem Jahr an Sarah Jane Eckhardt aus Hattingen für ihre Bachelorarbeit an der Hochschule Bochum mit dem Titel "Potentialanalyse zum Aufbau eines Warn- und Verbundsteuersystems für die Sonderbauwerke des Wupperverbands im Einzugsgebiet der Kläranlage Hückeswagen". In der Arbeit wurden relevante Messverfahren untersucht und ein Steuerungskonzept für die Sonderbauwerke, z. B. Regenüberlaufbecken, im Einzugsgebiet der Kläranlage entwickelt. Zudem erfolgt eine Optimierung des Messnetzes und eine Simulation des Systems. Die Ergebnisse dienen als Entscheidungshilfe zur Verbesserung der Abwasserentsorgung durch optimierte Steuerung der Bauwerke, erhöhen die Betriebssicherheit und minimieren Abgaben aus den Sonderbauwerken an die Wupper.
"So unterschiedlich die Fragestellungen der in diesem Jahr eingereichten Studienarbeiten waren, eines haben sie gemeinsam: Die hohe Qualität, in der die Themen bearbeitet wurden", freut sich Wupperverbands-Vorstand Ingo Noppen anlässlich der Prämierung. "Bei allen drei Themen haben wir für unsere Projekte im Wuppergebiet sehr gute Anknüpfungspunkte und Impulse bekommen. Dafür bedanke ich mich herzlich bei den drei Preisträgerinnen."
Foto: Prämierung der Studienarbeiten am 21.5.2025, von links nach rechts:
- Thomas Klein, Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement, Wupperverband
- Emilija Spirkoska, 2. Preis
- Sarah Jane Eckhardt, 3. Preis
- Ingo Noppen, Vorstand Wupperverband
- (Hannah Rehrmann, 1. Preis, konnte ihre Auszeichnung beim Symposium Flussgebietsmanagement leider nicht persönlich entgegennehmen)
Abschlussarbeiten für 2026 einreichen
Im kommenden Jahr wird der Verband erneut Studienabschlussarbeiten prämieren. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Arbeiten einen Bezug zum Aufgabenspektrum des Wupperverbandes haben und bereits benotet sind.
Informationen zur Prämierung von Studienabschlussarbeiten sind unter https://wupperverband.de/projekte/forschung/studienabschlussarbeiten zu finden.