Startschuss für neuen Hochwassermeldepegel an der Wupper

Pegel- und Gütemessstation Egerpohl von Wupperverband und LANUV

Pressemitteilung vom 07.10.2024

Am 7. Oktober fällt der Startschuss für die Bauarbeiten eines neuen Hochwassermeldepegels an der Oberen Wupper in Wipperfürth. Zusätzlich zur Erfassung wassermengenwirtschaftlicher Daten sollen über die Integration kontinuierlicher Gewässergütemessungen auch Informationen zur Wasserqualität gesammelt werden.

Hochwassermeldepegel für Vorwarnung und optimierte Talsperrensteuerung

Das Projekt ist ein Baustein im Zukunftsprogramm Hochwasserschutz des Wupperverbands (https://www.wupperverband.de/zukunftsprogramm-hochwasserschutz) und ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalens (LANUV).
Der geplante Pegel in Egerpohl verbessert die Vorwarnzeit bei Hochwasser für die Stadtgebiete von Wipperfürth und Hückeswagen. Dies unterstützt die Städte und den Katastrophenschutz bei der Vorbereitung bzw. Bewältigung von Hochwasserereignissen.

Der Wupperverband kann außerdem die Steuerung von insgesamt sieben Talsperren optimieren. Dies betrifft stromaufwärts des Pegels die Brucher-, Lingese- und Kerspe-Talsperre sowie stromabwärts des Pegels die Schevelinger-, Neye-, Bever- und Wupper-Talsperre. 

Aufgrund der hohen Relevanz des Pegels für den Hochwasserschutz erfolgt die Erhebung von Wasserstand und Fließgeschwindigkeit mittels verschiedener Messverfahren (u. a. Radar- und Druckmessungen).

Beim Wupperverband fließen die Daten in das Meldewesen ein, z. B. in die automatisierten Meldungen an Kommunen und Feuerwehren bei Erreichen von Meldegrenzen sowie als Information für Fachleute, Bürgerinnen und Bürger im Hochwasserportal. Vom LANUV werden die Informationen des Meldepegels für die Hochwasseralarmierung genutzt.

Gütemessstation für Flussgebietsmanagement und Überwachung der Wasserqualität

Darüber hinaus erschließt die Integration einer zusätzlichen Gütemessstation Synergien in der Erhebung gewässerbezogener Fachdaten. Die Station ermöglicht die kontinuierliche Erfassung allgemeiner Wasserqualitätsparameter, wie z. B. Temperatur, Sauerstoffgehalt oder Trübung, in einem kompakten Durchflusssystem. Sie ist eine wichtige Ergänzung zu den bereits vorhandenen Gütemessstationen im Messnetz des Wupperverbands, die sich u. a. auch in Wuppertal bei Laaken und Rutenbeck an der Wupper befinden.

Die erhobenen Daten an der Gütemessstation in Egerpohl liefern dem Wupperverband Erkenntnisse zum Gewässerzustand der Oberen Wupper und können durch die hohe zeitliche Auflösung genutzt werden, um beispielsweise bei Auffälligkeiten intensivierte Probenahmen und Messungen zu veranlassen.

Bauarbeiten in der Wupper und am Ufer in Egerpohl

Die neue Anlage aus Pegel- und Gütemessstation entsteht am linken Wupperufer an der Straßenbrücke in Egerpohl. Da sich die Baustelle in Schutzgebieten befindet, erfolgte im Genehmigungsprozess eine enge Abstimmung mit den Behörden. Die Arbeiten werden mit Rücksicht auf die Schutzbelange von Natur- und Landschaft umgesetzt und von einer ökologischen Baubegleitung überwacht. Während der Bauzeit wird die Wupper unterhalb der Baustelle durch Öl- und Sedimentsperren geschützt. Die Arbeiten im und am Gewässer erfolgen in mehreren Schritten.

In der Wupper werden Wasserbausteine eingesetzt, die mit der Gewässersohle abschließen. So entsteht ein Gewässerquerschnitt, der gleiche Messbedingungen ermöglicht, ohne dabei die Durchgängigkeit für Gewässerorganismen einzuschränken. Am rechten Ufer werden von der Brücke Egerpohl aus sichtbar Pegellatten installiert. Am linken Wupperufer wird die Böschung bearbeitet und abgesichert, sodass das sechs Quadratmeter große Fundament am Straßenrand getragen werden kann. Auf dem Fundament werden anschließend die Gehäuse für die Messtechnik des Pegels und der Gütemessstelle errichtet. Die Lage wurde so gewählt, dass die Gehäuse mit der Messtechnik außerhalb des Überschwemmungsgebiets liegen. Für die Wasserversorgung der Gütemessstation wird ein Durchflusssystem angelegt, in dem das Wasser an der Messtechnik vorbeigeführt und anschließend unverändert in die Wupper zurückgeleitet wird.

Je nach Witterung und Wasserführung beträgt die Bauzeit für die Errichtung der Anlage insgesamt ca. sechs Wochen und wird voraussichtlich bis zum 15. November andauern. Sollte es während der Bauzeit zu stärkeren oder andauernden Niederschlägen kommen, führt dies zu einer Verlängerung der Bauzeit. Bei sehr schlechten Witterungsverhältnissen muss die Baustelle für die regenreiche Winterzeit pausiert werden und wird im Frühling 2025 fortgesetzt.
Die Straße Egerpohl wird in diesem Zeitraum kurz vor Einmündung in die B237 einspurig. Der abgesperrte Bereich dient als Lager für Maschinen und Material.

Der künftige Standort des Pegels wird hier sein:

https://fluggs.wupperverband.de/mapgate_sendlink_v2/ProjectImage?uuid=db78b936-63c7-4da6-a6c4-ff7016e62afc

https://fluggs.wupperverband.de/v2p/web/guest/karte?BBOX=389417.76045841223,5663323.331157437,392447.42706782685,5664864.5421565045&SRID=25832&appid=101&prouuid=db78b936-63c7-4da6-a6c4-ff7016e62afc&force=false&usermessage=true

 

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