Energieeffizienz

Energiemanagement DIN ISO 50001

Energieeffizienz

Der Wupperverband setzt sich bereits seit vielen Jahren mit energetischen Fragestellungen auseinander. In den vergangenen Jahren wurde dieser Trend durch den Umbruch der deutschen Energielandschaft mit den damit einhergehenden Transformationsprozessen weiter verstärkt. Der Wupperverband ist mit seinen an die energetische Infrastruktur angebundenen Anlagen und dem signifikanten Anteil der Energiekosten an den Betriebskosten in erheblichem Maße durch diese Entwicklungen betroffen. Ein systematisches Energiemanagement ist dabei ein geeignetes Instrument, mit dem die Energieeffizienz, der Energieeinsatz und der Energieverbrauch in Unternehmen und Organisationen kontinuierlich verbessert werden kann. Durch ein ständiges Hinterfragen der Prozesse auf Basis kontinuierlicher Energiemessdaten, den Austausch von alten Aggregaten gegen energieeffizientere Aggregate und durch die Umstellung von Verfahren auf Basis verfahrenstechnischer Untersuchungen waren schon in der Vergangenheit  deutliche Energieeinsparungen möglich.

Schon 1999 hat das Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen erstmalig ein 370-Seiten starkes Handbuch zum Thema 'Energie in Kläranlagen' herausgegeben (Stand: September 1999). Das Handbuch soll den Kläranlagenbetreibern, dem Klärwerkspersonal und den Ingenieuren ein umfassendes Nachschlagewerk an die Hand geben.

Die Erstellung des Handbuches wurde durch den Wupperverband aktiv mitgetragen. Seit dieser Zeit sind auf allen Klärwerken des Wupperverbandes Energieeffizienzstudien, d. h. Energieanalysen nach Energiehandbuch NRW, durchgeführt worden. Insgesamt legt der Wupperverband bei der Durchführung der Energieanalysen neben der reinen maschinentechnischen Optimierung auch auf eine verfahrenstechnische Herangehensweise Wert.

Diese Entwicklung wurde 2015 beim Wupperverband durch die Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 konsequent weiter geführt. Das Managementsystem unterstützt den Wupperverband dabei, energierelevante Prozesse strukturiert zu bearbeiten, Potentiale effizient zu nutzen und damit aktiv der Energiekostenentwicklung und dem Klimawandel entgegenzuwirken.
In 2016 ist nun das DWA-A 216 erschienen, dies liefert die Grundlage für die Energieoptimierung von Abwasseranlagen. Die Erstellung von Energiechecks, Energienanalysen nach dessen Vorgabe und vor allem die Überführung der Ergebnisse in den Aktionsplan des Energiemanagementsystems wird die Energieeffizienz des Wupperverbandes weiter verbessern. Der Aktionsplan EnMS kann durchaus als Fahrplan der energetisch relevanten Maßnahmen des Wupperverbandes verstanden werden.

Im Rahmen des derzeitigen Kläranlagen-Erneuerungsprogramms werden dabei weitere Maßnahmen umgesetzt. Die wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauches stellen aus Sicht des Wupperverbandes die Regelung von Pumpwerken und die lastbasierte Regelung des Lufteintrages in die Belebungsbecken bei Einsatz effizienter Lufteintragssysteme wie z. B. Folienplattenbelüfter.
Die strukturierte Bearbeitung von investiven Maßnahmen wird durch die kontinuierliche Erarbeitung im Rahmen eines Energieberichtswesens unterstützt. Durch die Erstellung von monatlichen Energieberichten für jeden Standort und die Thematisierung dieser Berichte im Kollegenkreis ergibt sich unmittelbar die Gelegenheit bestehende Defizite zu ermitteln, nach Begründungen zu suchen und unmittelbar Maßnahmen einzuleiten die die Verbesserung der energetischen Effizienz ermöglichen. 

Neben dem Bereich der Abwasserreinigung wird das Thema Energieeffizienz auch in weiteren Bereichen des Wupperverbandes verfolgt. So wird z. B. im Bereich des Gebäudemanagements durch die Anbringung von Wärmedämmverbundsystemen, die Erneuerung von Fenstern, die Dämmung von Dachgeschossdecken und den Austausch von Heizungsanlagen bei Gebäuden ein deutlich verbesserter energetischer Zustand und somit eine Effizienzsteigerung erreicht. Andere Beispiele sind die Ausrüstung der Fahrzeugflotte mit effizienten Fahrzeugen (Green Car Strategie) oder energieeffizientere IT-Systeme.

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